Wie verändert sich Erinnerungskultur, wenn Zeitzeug:innen verschwinden und digitale Formen wie AR und VR reale Orte ergänzen oder ersetzen? Gisela Mathiak schildert ihre Exkursion nach Łódź, wo sich historische Fakten, nationale Narrative und vielfältige Gedenkformen zum ehemaligen Ghetto Litzmannstadt eindrücklich überlagern.

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung der KZ Mauthausen-Gusen machen Museen und Initiativen aus ganz Österreich vergessene Geschichten sichtbar: Liberation, Objects! – 52 Objekte, 52 Perspektiven. Jedes Objekt erzählt von Verbrechen, Befreiung und Erinnerung – und verknüpft Vergangenheit und Gegenwart in einem digitalen und analogen Ausstellungsprojekt.

Von Algen bis Wein, von Mythos bis Kolonialgeschichte: Die Ausstellung FLOWER POWER – Pflanzen erzählen Geschichte in der Landesgalerie Niederösterreich rückt Pflanzen ins Zentrum – als Lebensgrundlage, Handelsgut, Symbol und Kulturträger. Ein interdisziplinärer Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft zeigt, warum ohne Pflanzen weder Vergangenheit noch Zukunft denkbar sind.

Das vorarlberg museum versteht sich als offener Diskursraum, dritter Ort und Wegweiser. Direktor Michael Kasper spricht über Migration als Grundlage gemeinsamer Geschichte, Erinnerungskultur, Demokratiebildung und neue Vermittlungswege – und warum Museen mehr denn je Orte für Austausch und Perspektivenvielfalt sein müssen.

Wie reagiert ein Museum auf Kritik, wenn Kinder im Ferienprogramm Protestschilder gestalten? Das Tiroler Volkskunstmuseum stellt sich Debatten, nimmt Widerspruch ernst und macht Demokratie zum Thema – in Workshops, Theaterprojekten, Festen und sogar beim Sammeln. Ein Plädoyer für Offenheit, Diskussion und das Aushalten von Reibungen.

Mit einem vielstimmigen Programmschwerpunkt widmet sich das Humboldt Forum der Geschichte und Wirkung des Palasts der Republik – einst Symbol der DDR, heute Teil lebhafter Debatten um Erinnerung, Demokratie und Macht. Ausstellungen, Gespräche und künstlerische Formate eröffnen Räume für Austausch, Kritik und neue Perspektiven.

Die Ausstellung WANDALA (OK Linz, Oktober 2025 bis Februar 2026) verknüpft dekoloniale Kunst mit demokratischer Praxis. Künstler:innen wie Namafu Amutse, Mbaye Diop und Olivia Mary Nantongo brechen mit kolonialen Narrativen und schaffen neue Bildsprachen von Widerstand, Selbstbehauptung und Hoffnung. Kurator Martin Wassermair versteht WANDALA als radikaldemokratischen Raum, der hegemoniale Ordnungen unterbricht und marginalisierte Stimmen sichtbar macht.

Mit dem Jahresthema Stadt und Demokratie rückt das Graz Museum Demokratie als Lebensform ins Zentrum. Die Ausstellungen Demokratie, heast! und Ins Ungewisse laden Besucher:innen ein, Geschichte und Gegenwart zu reflektieren, aktiv mitzudiskutieren und Demokratie im Museum selbst zu erleben.