Das #CultHeRit Team beim Projektmeeting in Bukarest
Die #CultHeRit-Pilotaktion ist abgeschlossen – und jetzt?
Pünktlich zum Jahreswechsel endet meine Zeit in der MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung/Archiv im Rahmen der #CultHeRit-Pilotaktion. Fast ein Jahr nach meinem ersten Arbeitstag blicke ich auf eine Zeit zurück, die mir nicht nur einen Einblick in die vielschichtige Realität eines Museums, sondern auch in die strukturellen Herausforderungen der gesamten Branche ermöglicht hat.
Ein kurzer Rückblick
52 Wochen Arbeitserfahrung, 12 Mentoring Sessions, 6 Evaluierungsrunden, 5 Dienstreisen und eine Podiumsdiskussion – meine Kolleg:innen und ich haben sehr viel Zeit und Energie investiert, um zu hinterfragen, wie der Arbeitsalltag für Nachwuchskräfte zukünftig einfacher, attraktiver und nachhaltiger gestaltet werden kann.
Wesentlich für unsere Überlegungen war – neben unseren eigenen Erfahrungen – der Austausch mit den internationalen Young Professionals, die zeitgleich in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Rumänien, Serbien, Slowenien, Tschechien und Ungarn im Rahmen des EU-Projekts #CultHeRit tätig waren. Die Arbeitsrealitäten waren aufgrund nationaler, institutioneller und politischer Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich, doch das Ziel blieb dasselbe.
Bald wurde uns klar: Die Kulturbranche ist zwar ständig in Bewegung und reagiert sensibel auf äußere Impulse, aber viele grundlegende Probleme bleiben bestehen. Nicht nur in Wien oder Österreich, sondern international. Das Jahr 2025 war weiterhin geprägt von wenigen Stellenausschreibungen, befristeten Verträgen, starren Strukturen und niedrigen Gehältern.
Diese Bedingungen betreffen nicht nur den Einstieg für junge Menschen, sondern belasten die gesamte Kulturlandschaft. Die Erwartung, dass Mitarbeitende engagiert, zuverlässig und immer flexibel arbeiten sollen, während sich die Arbeitsbedingungen kaum verändern, führt zu einer widersprüchlichen Situation: Wer im Kulturbereich arbeiten möchte, muss gewisse Entbehrungen hinnehmen.
Vom Rückblick zum Ausblick
Mit dem Ende der #CultHeRit Pilotaktion beginnt für die Projektpartner eine neue und intensive Phase: In den kommenden Monaten werden die zahlreichen Beobachtungen, Gespräche und Evaluierungen zusammengeführt, um aus ihnen neue Ansätze und Lösungen der bestehenden Probleme der Arbeitsverhältnisse in der Kulturbranche zu formulieren. Die Schwierigkeiten sollen sichtbar gemacht werden und gleichzeitig neue Perspektiven entstehen. Zum Abschluss wird im Juni ein Handbuch veröffentlicht, das die Ergebnisse zusammenfasst und Empfehlungen gibt.
Eine positive Entwicklung kann dann entstehen, wenn wir diese Empfehlungen kritisch hinterfragen und den Input des Nachwuchses als wertvollen Bestandteil kultureller Institutionen verstehen. Schließlich liegt es an uns allen, laut zu werden und die Forderungen so weit wie möglich zu verbreiten, bis sie diejenigen erreichen, die Veränderungen ermöglichen könnten.
Die Zukunft gemeinsam denken
Die Kulturbranche hat immer wieder die Chance, sich neu zu denken, und wir alle können aktiv daran mitwirken. Dafür braucht es weiterhin gegenseitige Unterstützung und einen offenen Austausch zwischen Kolleg:innen, zwischen Generationen, aber auch zwischen den Institutionen selbst. Notwendige Veränderungen müssen früher oder später nachhaltig verankert werden, damit kulturelle Einrichtungen als Arbeitgeber zukunftsfähig werden.
Credits und Zusatzinfos:
Alle Fotos: © Paul Soare, Satoris Events and Digital
#CultHeRit – This project is supported by the Interreg Danube Programm, co-funded by the European Union.
#CultHeRit – This project is supported by the Interreg Danube Programm, co-funded by the European Union.
Projektlaufzeit: 1. Jänner 2024 – 30. Juni 2026
Projektleitung MAK: Kathrin Pokorny-Nagel, Leiterin Bibliothek und Kunstblättersammlung/Archiv
HR-Expertise MAK: Jasmin Sommerer, Stv. wirtschaftliche Geschäftsführerin, Leiterin Personal und Recht, Prokuristin
Projektassistenz: Carlotta Schiller
Weiterlesen:
HR-Expertise MAK: Jasmin Sommerer, Stv. wirtschaftliche Geschäftsführerin, Leiterin Personal und Recht, Prokuristin
Projektassistenz: Carlotta Schiller
Weiterlesen:
- Zwei österreichische Initiativen zur Förderung von Nachwuchskräften im Museum: Young Professional im MAK-Museum für angewandte Kunst, Wien, und das erste österreichischesVolontariat im Museum der Moderne Salzburg.
- Eva Wiegert, Volontärin, Museum der Moderne Salzburg, Salzburg: Alles ist vernetzt … Ein Volontariat im Museum der Moderne Salzburg
- Jenny Unterkofler, Young Professionak, MAK Museum für angewandte Kunst, Wien: Mein Blickwechsel im Museum: Von Besucherin zu Mitarbeiterin










