Foto: Desiree Rinne
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Alles ist vernetzt …
Ein Volontariat im Museum der Moderne Salzburg

Hallo, ich bin die neue wissenschaftliche Volontärin am Museum – Volontärin? Was ist das denn?

Eine Frage, die mir zu Beginn häufig gestellt wurde, denn es handelt sich um ein Pilotprojekt in Österreich, das im Mai in Kooperation mit dem BMWKMS am Museum der Moderne in Salzburg gestartet ist. Während in Deutschland Volontariate in Museen schon lange etabliert sind, bin ich hierzulande die erste, die diesen Weg gehen darf.

Für mich ist es die Chance, eine umfassende zweijährige Aus- und Weiterbildung im wissenschaftlich-kuratorischen Arbeiten zu absolvieren und zugleich einen Einblick in alle anderen Bereiche des Museums zu erlangen. Denn in Salzburg ist eine Job-Rotation durch verschiedene Abteilungen Teil des Programms.

Meine ersten Wochen beinhalteten die wohl aufregendsten Phasen im Museum – die Ausstellung Plötzlich in Pracht beginnen. ROSE ENGLISH: Performance, Präsenz, Spektakel wurde ab- und die neue Ausstellung Rob Voerman. Entropic Empire aufgebaut. Hier laufen die Fäden zusammen und neben der Kuratorin Christina Penetsdorfer und dem niederländischen Künstler Rob Voerman waren unter anderem auch die Ausstellungsmanagerin Lisa Überbacher, die Registrarin Susanne Greimel, ein Art Handling Team, die Restauratorin Desiree Rinne sowie die Kollegen der Technik in den Aufbau eingebunden.
In dieser Zeit habe ich nicht nur einen Einblick in kuratorische und konservatorische Überlegungen bekommen, sondern auch einiges über Kunsttransport, Leihverkehr (Incoming) und Versicherungen erfahren – ich habe also möglichst viel von dem geballten Wissen der Beteiligten aufgesaugt. Die Faszination, wie eine Ausstellung im Raum entsteht und der gedankliche kuratorische Plan zur Realität wird, vergeht sicherlich nie. Wenn sich dann die ersten Besucher:innen durch die Ausstellung bewegen, die Arbeiten auf sich wirken lassen und sie miteinander diskutieren, wird einem in der Beobachtung deutlich: das Konzept geht auf.

Museum bedeutet jedoch so viel mehr als nur das Endprodukt Ausstellung. Die nächste Job Rotation führte mich ins Depot des Museums, wo ich Einblicke in Sammlungsbetreuung, Leihverkehr (Outgoing) und Restaurierung erlangte. Zukünftige Stationen werden unter anderem die Kunstvermittlung und die Marketingabteilung sein. Alles ist vernetzt im Museum und ich verstehe immer besser, wie sehr die einzelnen Aufgabenbereiche ineinandergreifen und wie alle Kolleg:innen gut zusammenarbeiten müssen, um das zu verwirklichen, was die Besucher:innen im Museum erleben. Von Beginn an habe ich neben der Job Rotation in meinem wissenschaftlich-kuratorischen Schwerpunkt des Volontariats gearbeitet. Gemeinsam mit den Kuratorinnen Katharina Ehrl und Barbara Herzog sowie Direktor Harald Krejci arbeite ich derzeit an zwei Ausstellungsprojekten und einer Publikation. Dies beinhaltet Recherchen, Konzeptentwicklung, das Schreiben von Texten, die Planung und Visualisierung der Hängung im Ausstellungsraum, aber auch das Verfassen von Leihanfragen und das Einholen von Angeboten bei Verlagen. Die Arbeit ist unglaublich vielseitig und spannend.

Der Fokus des Volontariats auf Fotografie und Medienkunst verspricht ein vertieftes Eintauchen in einen Sammlungsbereich, der von Beginn an das Museum geprägt hat: Der Gründungsdirektor Otto Breicha hat bereits vor Museumseröffnung begonnen, Fotografie zu sammeln. Zusammen mit der Fotosammlung des Bundes handelt es sich heute um eine der umfangreichsten fotografischen Bestände in Österreichs, in der Vergangenheit und Gegenwart vernetzt werden. Daher freue ich mich besonders über die Zusammenarbeit mit der Kuratorin und Sammlungsleiterin Katharina Ehrl an der Ausstellung Everybody, die im November dieses Jahres im Rupertinum eröffnet wird. In dieser werden Fotografien und Videoarbeiten gezeigt, in denen der menschliche Körper als Schnittstelle zwischen Individuum und Gesellschaft im Fokus steht.

Vor der Eröffnung steht jedoch noch eine Dienstreise zum Österreichischen Museumstag in Bozen an. Ich bin gespannt auf die Vorträge, den Austausch und die Vernetzung. Neben Fragen der Digitalisierung und KI im Museum geht es unter anderem um Karrierechancen und Nachwuchsförderung im kulturellen Erbe. Also um genau das, was ein Ziel dieses Volontariats ist. Bereits diese ersten drei Monate im Museum waren dank der lieben Kolleg:innen erlebnis- und lehrreich und ich freue mich auf weitere Erkenntnisse, Herausforderungen und Entdeckungen.  

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