
An einer Station müssen die Bruchstücke einer historischen Säule wieder zusammengebaut werden
Hype oder nachhaltiges Vermittlungskonzept?
KI und AR als Zukunftswerkzeuge für Museen
Von:
Kasra Seirafi (fluxguide), Wien
Technologien wie Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Künstliche Intelligenz (KI) haben längst ihren Weg in die Museumswelt gefunden. Doch sind sie nur kurzlebige Trends oder zukunftsfähige Werkzeuge? Unsere Erfahrungen als Technologiepartner für kulturelle Vermittlung sprechen eine klare Sprache: Richtig eingesetzt, eröffnen sie völlig neue Perspektiven – für das Publikum und hinter den Kulissen. Wir zeigen anhand einiger Praxisbeispiele das Potenzial dieser Technologien.
Mit AR junge Zielgruppen für Archäologie begeistern
Archäologie ist spannend – doch wie bringt man das auch jungen Menschen näher? Diese Herausforderung nahm die Archäologische Staatssammlung München (ASM) an und fand die Antwort in einer innovativen Kombination aus Augmented Reality und Gamification. Das mit uns entwickelte Ergebnis: Das Spiel der Schlange, ein interaktives Abenteuer, führt seit Sommer 2024 Besucher:innen durch die neu eröffnete Sammlung . An zehn Stationen lösen Teilnehmende archäologische Rätsel, unterstützt von der virtuellen Schlange „Sissi“. Die Mischung aus realer Museumsumgebung und digitalen Elementen schafft ein Erlebnis, das historische Inhalte modern und unterhaltsam vermittelt – und gerade bei jungen Zielgruppen für Begeisterung sorgt.
Ausstellungsobjekte nach Hause holen mit AR
Ein Museum ist immer ein Ort des Staunens. Doch was wäre, wenn die Highlights einer Sammlung auch ins eigene Zuhause kämen? Mit Augmented Reality wird das möglich. Die Technologie projiziert digitale Repliken von Objekten an entfernte Orte und macht Interaktion unabhängig von Zeit und Raum.
Ein Vorreiter in diesem Bereich ist das DB Museum Nürnberg. Über die von uns entwickelte Guiding-App wird ein Highlight der Ausstellung, die historische Dampflok Adler, mittels AR zum Leben erweckt. Virtuell mit Volldampf tuckert sie durch Wohnzimmer – ein Vorgeschmack auf den echten Museumsbesuch. Dieses Beispiel zeigt, wie Tradition und Innovation auf faszinierende Weise verschmelzen.
Ein Vorreiter in diesem Bereich ist das DB Museum Nürnberg. Über die von uns entwickelte Guiding-App wird ein Highlight der Ausstellung, die historische Dampflok Adler, mittels AR zum Leben erweckt. Virtuell mit Volldampf tuckert sie durch Wohnzimmer – ein Vorgeschmack auf den echten Museumsbesuch. Dieses Beispiel zeigt, wie Tradition und Innovation auf faszinierende Weise verschmelzen.
Augmented-Reality-Technologie bietet auch neue Ausdrucksformen für zeitgenössische Kunst. Für das Projekt Vdonaukanal haben wir eine App entwickelt, mit der es möglich ist, 15 digitale Kunstwerke zu erleben, die Künstler:innen speziell für die Gegend entlang des Wiener Donaukanals geschaffen haben. Zusätzlich besteht auch hier die Möglichkeit einer ortsunabhängigen Erkundung, da die AR-Werke remote betrachtet werden können. Mit unserer App wird diese Kunst für alle Menschen erfahrbar – auch für jene, die aus geografischen oder persönlichen Gründen nicht mobil sind.
Mehr Reichweite und Entlastung durch KI-Tools
Museen möchten ein breites, diverses Publikum erreichen und ihre Inhalte barrierefrei und mehrsprachig anbieten. Doch das kostet oft Zeit und Ressourcen. Hier revolutioniert Künstliche Intelligenz die Museumsarbeit, denn mit KI-gestützten Werkzeugen wie unseren AI.Power.Tools können Inhalte vom Audio- und Mediaguides in kurzer Zeit in mehrere Sprachen übertragen oder in leichte Sprache konvertiert werden. Selbst Audiospuren in unterschiedlichen Sprachen lassen sich mithilfe von Text-to-Speech-Technologien kosteneffizient generieren. Unsere AI.Power.Tools sind direkt ins Content-Management-System integriert. Touren in bis zu 32 Sprachen anzubieten, ist so ohne großen Aufwand möglich, was Zeit und Kosten betrifft. Die Entlastung für Museen ist enorm – gleichzeitig steigt die Reichweite.
Unser Fazit: Ein Hype, der bleibt
Die vorgestellten Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass AR und KI mehr als nur Trends sind. Sie machen Inhalte lebendiger, erweitern die Zugänglichkeit und erleichtern die Arbeit hinter den Kulissen. Technologie und Tradition schließen sich dabei nicht aus – im Gegenteil: Ihre Verbindung kann die Museumswelt revolutionieren.
Die Frage ist also nicht, ob Museen diese Möglichkeiten nutzen, sondern wie.
Wir sind gespannt auf die Entwicklungen und gestalten sie gern weiter mit.
Wir sind gespannt auf die Entwicklungen und gestalten sie gern weiter mit.
Credits und Zusatzinfos:
Fotos: fluxguide