Foto: pxhere
#digiRoundtable 2025
One more time!
Von:
Sabine Fauland (Museumsbund Österreich), Wien
Im Juli 2021 trafen sich Vertreter:innen aus Museen, Archiven, Universitäten und Digital Humanities erstmals im Volkskundemuseum Wien. Auf den Pinnwänden sammelte die Community damals Antworten auf zentrale Fragen: Was fehlt digitalen Initiativen in Österreich? Wie können wir die digitale Transformation vorantreiben? Welche Schritte müssen Politik und Fördergeber setzen?
Diese erste Runde machte den Bedarf nach Koordination und klaren Forderungen deutlich.
In der Folge entstanden mehrere Dokumente, die als Positionspapiere in die kulturpolitische Debatte eingespeist wurden: die 27 Wünsche an die digitale Transformationsstrategie in Österreich und der Forderungskatalog zur Kulturstrategie.
Diese Texte schärften das Bewusstsein, dass es nicht mehr um Einzelprojekte gehen kann, sondern um nachhaltige Grundlagen für das digitale Gedächtnis Österreichs.
Über die Jahre wurde der #digiRoundtable zu einem Netzwerk von Netzwerken. Rückmeldungen zeigen, dass Offenheit, Freundlichkeit und kollegialer Austausch eine besondere Stärke waren. Teilnehmende schätzten die Chance, Bundesmuseen, Landesmuseen, Universitäten und freie Initiativen an einem Tisch zu haben – und gemeinsam Synergien zu schaffen.
Der #digiRoundtable hat – so finden wir – entscheidend dazu beigetragen, dass die digitale Transformation von Kulturerbe in Österreich heute breiter verankert ist – in Institutionen, in Förderlogiken und in der politischen Wahrnehmung. Er war Motor für Vernetzung, Ideentransfer und strategisches Denken.
Nun, da viele Anliegen in andere Strukturen übergegangen sind, kann der #digiRoundtable selbstbewusst geschlossen werden!
Das Netzwerk wirkt in inzwischen etablierten, wie den Kulturpool, oder weiter gewachsenen Initiativen und Institutionen und in den zuständigen Ressorts im Wissenschafts- bzw. Kulturministerium weiter.
Den #digiRoundtable 2025 wollen wir also nutzen, um noch einmal Neuigkeiten und neue Projekte in die Runde zu bringen, zu zeigen, welche Netzwerke es gibt und die Initiative #digiRoundtable vor den Vorhang zu holen und zu verabschieden.
Der #digiRoundtable findet heuer am 18. November im MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien (Vortragsraum – Zugang: Weiskirchnerstraße 3) statt.
Der #digiRoundtable findet heuer am 18. November im MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien (Vortragsraum – Zugang: Weiskirchnerstraße 3) statt.
Programm
10:30 Uhr — Get Together bei Kaffee und Kuchen
10:50 Uhr – Begrüßung durch Martina Kandeler-Fritsch, MAK Museum für angewandte Kunst, Wien
10:50 Uhr – Begrüßung durch Martina Kandeler-Fritsch, MAK Museum für angewandte Kunst, Wien
11 Uhr – Belvedere Games, Markus Wiesenhofer & Constanze Mitterhuemer, Österreichische Galerie Belvedere, Wien
Das Belvedere zeigt, wie Museumsräume sich in interaktive Erlebnisräume verwandeln lassen: Mit preisgekrönten Spielen wie Art Leap (Roblox) und der AR-Reihe The Fantastic Palastics verbindet das Museum Kunstvermittlung, Game-Design und Technologie auf neuartige Weise. Art Leap – ausgezeichnet mit dem digamus Award 2025 – lässt Besucher:innen direkt in ikonische Gemälde eintauchen, während die Fantastic Palastics mittels Augmented Reality historische Schlossräume und Gärten spielerisch neu beleben.
Beide Projekte zeigen, wie Museen mit immersiven, spielbasierten Formaten neue Zielgruppen erreichen, digitale Plattformen produktiv nutzen und Kunst nicht nur vermitteln, sondern erlebbar machen.
11:15 Uhr – Netzwerke angewandter Kunst: Die Digitalisierung des MAK Aktenarchivs 1863–1920, Julia Santa-Reuckl, MAK Museum für angewandte Kunst, Wien
Das Aktenarchiv des MAK ist Teil der Bibliothek und Kunstblättersammlung und dokumentiert mit rund 150.000 Akten die Geschichte des 1863 als k.k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie gegründeten Hauses. Die erhaltenen Zeugnisse zentraler Ereignisse zeigen das Museum als internationales Zentrum kunstwissenschaftlicher, kunstgewerblicher und pädagogischer Vernetzung.
Die umfassenden Korrespondenzen, die den Austausch zwischen internationaler Diplomatie, Ministerien und Museum belegen, spiegeln die Verbindungen von Außenhandel, Kunst und Industrie sowie die internationale Repräsentation Österreichs wider.
Bislang nur in seinen Stammdaten digital erfasst, wird dank einer Förderung des BMWKMS derzeit an der digitalen Erschließung der einzelnen Aktenfaszikel aus den Jahren 1863 bis 1920 gearbeitet. Die Bestände werden sortiert, gescannt und mit Transkribus, der Plattform zur (handschriftlichen) Texterkennung von historischen Dokumenten transkribiert. Angereichert mit Metadaten aus der MAK-
Datenbank werden die Digitalisate über die Anwendung Goobi veröffentlicht und im Volltext durchsuchbar bereitgestellt. Dadurch wird es möglich, das weltweit älteste Archiv für angewandte Kunst niederschwellig und ohne Zugangshürden zu erkunden.
11:30 Uhr – GreenGLAM, Sylvia Petrovic-Majer, OpenGLAM.at, Steinaweg
GreenGLAM ist eine ambitionierte Initiative zur Förderung der digitalen Transformation von Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen (GLAMs) in Österreich – mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz (KI). Zentraler Bestandteil ist die Erstellung interaktiver, KI-generierter „virtueller Datenskulpturen“, die mit AR-Technologie erlebbar gemacht werden. Partner des Projekts sind MODUL Technology (Lead), OpenGLAM.at (Presenter), webLyzard technology, VRVis, DIO – Data Intelligence Offensive und di:Angewandte.
GreenGLAM ist eine ambitionierte Initiative zur Förderung der digitalen Transformation von Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen (GLAMs) in Österreich – mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz (KI). Zentraler Bestandteil ist die Erstellung interaktiver, KI-generierter „virtueller Datenskulpturen“, die mit AR-Technologie erlebbar gemacht werden. Partner des Projekts sind MODUL Technology (Lead), OpenGLAM.at (Presenter), webLyzard technology, VRVis, DIO – Data Intelligence Offensive und di:Angewandte.
11:45 Uhr – Zwischen Werkbank und Datenraum, Marc Schuran, checkpointmedia, Wien
Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwischen analoger Erfahrung und digitaler Berechnung. KI verändert nicht nur Werkzeuge, sondern auch das Verständnis von Handeln, Vermitteln und Lernen – und wirft die Frage auf, wie algorithmische Verfahren diese Prinzipien neu interpretieren, auf bestehende Communities of Practice in Bildung, Industrie und Kultur einwirken und welche Rolle das Museum in dieser Transformation einnimmt.
12 Uhr – KI nutzen um effizient Audioguides für Wechselausstellungen anzubieten – Case Study Secession, Julian Harbot, nuseum.ai, Wien
12:15 Uhr – ZEISS Explore – vom Museum in den digitalen Kosmos, Florina Bertel, Artfabrik, Innsbruck
Ausgehend vom firmeneigenen Museum in Oberkochen entstand ein digitaler ZEISS-Kosmos. Es werden die Geschichten erzählt, die ZEISS prägen – vom ersten Foto der Erde vom Mond aus, über Amundsens Antarktis-Expedition bis hin zur Beobachtung einer Zellteilung. All das wird in interaktiven 3D-Szenen und mit Augmented Reality erlebbar. Ergänzend geben die ZEISS Stories Einblicke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – vom ersten Mikroskop über moderne medizinische Workflows bis zur Chipproduktion von morgen. Vor Ort im Museum sind die Inhalte über die Scan-Funktion der App abrufbar, während das Museum remote als 3D-Modell erlebbar ist.
12:30 Uhr – Kurze Pause
13 Uhr – Digitale Dokumentation von Akquisitionen, Ergebnisse der Studie im Auftrag des Ludwig Boltzmann Institutes, Michael Paul, paul & collegen, Wien
13:15 Uhr – Netzwerke und Initiativen
- DArtHist Austria & Belvedere Summer School, Christian Huemer, Präsident DArtHist Austria, Leiter Belvedere Research Center, Wien
- Möglichkeiten der FFG, Max Arends, Programmleiter Digital Europe, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), Wien
- Kulturpool als Kompetenzzentrum für Digitalisierung, Julian Palacz & Sebastian Unterhofer, Kulturpool, Naturhistorisches Museum Wien
- European Collaborative Cloud for Cultural Heritage (ECCCH), Christoph Steindl, Österreichische Nationalbibliothek, Wien
- Time Machine Organisation, Antonia Bobik, Time Machine Organisation, Wien
- CLARIAH-AT, Walter Scholger, Universität Graz: Institut für Digitale Geisteswissenschaften, Wien
- Strategie Kulturerbe digital – Rückblick und Ausblick, Martin Ure, BMKWMS, Abteilung IV/1, Wien
14 Uhr – Rückblick und Abschied #digiRoundtable, Walter Scholger
14:15 Uhr – Farewell & Netzwerkbrötchen
Der #digiRoundtable wurde 2021 von Thomas Aigner (Time Machine Organisation Austria), Sabine Fauland (Museumsbund Österreich), Manfred Gruber (Bundeskanzleramt), Karlheinz Mörth (ÖAW: Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH) / CLARIAH-AT), Robert Sablatnig (TU Wien: Institute of Visual Computing & Human-Centered Technology), Walter Scholger (Universität Graz: Institut für Digitale Geisteswissenschaften / CLARIAH-AT) ins Leben gerufen, um GLAM-Institutionen, Universitäten und Kulturpolitik an einen Tisch zu bringen. Ausgangspunkt war das gemeinsame Ziel, der digitalen Transformation im Kulturerbebereich in Österreich Struktur, Stimme und Richtung zu geben.








