Helmut und Elisabeth Portele sowie Fritz Kroiss
Das Wiener Tramwaymuseum
Wie aus einer Passion ein Museum wurde
Von:
Sandra Biondi (Studierende an der FH Joanneum Ausstellungsdesign), Graz
Das Wiener Tramwaymuseum wurde in den vergangenen Jahrzehnten von Helmut Portele aufgebaut. Die gesamte Sammlung ist denkmalgeschützt und bildet den Grundstock des Remise Verkehrsmuseum der Wiener Linien. Sandra Biondi hat mit Helmut Portele über seine Arbeit gesprochen.
Sandra Biondi (SB): Herr Portele, was hat Sie dazu bewogen, mit dem Sammeln von Straßenbahn- und Stadtbahnwagen zu beginnen?
Helmut Portele (HP): Seit meiner Kindheit habe ich Interesse am Schienenverkehr und habe mich daher seit den 1950er-Jahren bei den Wiener Verkehrsbetrieben darum bemüht, dass diese eine Sammlung aufbauen. Sie haben aber immer gesagt, dass sie kein Personal und auch kein Interesse haben, da sie als moderner Betrieb dastehen wollten.
Gerade Wien hat jedoch historisch und konstruktionstechnisch interessante Fahrzeuge, weshalb ich der Meinung war, dass sie dokumentiert werden müssen. Sie gehören für mich zur Stadtgeschichte.
Helmut Portele (HP): Seit meiner Kindheit habe ich Interesse am Schienenverkehr und habe mich daher seit den 1950er-Jahren bei den Wiener Verkehrsbetrieben darum bemüht, dass diese eine Sammlung aufbauen. Sie haben aber immer gesagt, dass sie kein Personal und auch kein Interesse haben, da sie als moderner Betrieb dastehen wollten.
Gerade Wien hat jedoch historisch und konstruktionstechnisch interessante Fahrzeuge, weshalb ich der Meinung war, dass sie dokumentiert werden müssen. Sie gehören für mich zur Stadtgeschichte.
SB: Was war der Anlass, das Museum unbezahlt und ehrenamtlich betreiben zu wollen?
HP: Ich wollte das unbedingt machen. Es ist auch keine Freizeitbeschäftigung in dem Sinne, sondern geht weit darüber hinaus. Es ist sozusagen eine selbst auferlegte Verpflichtung. Ich bin ja gleichzeitig Toningenieur und arbeite daher sowohl in meinem Studio als auch im Museum. Das Museum habe ich eigentlich mit den Gewinnen meiner Firma aufgebaut.
SB: Wie ist das Museum strukturiert, gibt es ein Team an ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
HP: Gründer, Kurator und Vorstand bin ich, wir sind als Verein organisiert. Mein Stellvertreter ist jetzt mein Sohn. Der Sekretär und Diensteinteiler ist ein lieber Kollege, der bei den Wiener Verkehrsbetrieben angestellt war und jetzt auch unsere Werkstätte leitet. Um die Finanzen und die Kundenbetreuung kümmert sich meine Frau und darüber hinaus haben wir derzeit 61 ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Ausstellungs- und Sonderfahrtenbetrieb, sowie in der Werkstätte.
HP: Gründer, Kurator und Vorstand bin ich, wir sind als Verein organisiert. Mein Stellvertreter ist jetzt mein Sohn. Der Sekretär und Diensteinteiler ist ein lieber Kollege, der bei den Wiener Verkehrsbetrieben angestellt war und jetzt auch unsere Werkstätte leitet. Um die Finanzen und die Kundenbetreuung kümmert sich meine Frau und darüber hinaus haben wir derzeit 61 ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Ausstellungs- und Sonderfahrtenbetrieb, sowie in der Werkstätte.
SB: Welche Aufgabenbereiche übernehmen Sie als Museumsleiter?
HP: Für die Sammlung bin ich zur Gänze verantwortlich, wobei die Neukonzeption des Verkehrsmuseums Remise Erdberg 2014 vom Ausstellungsgestalter Christian Rapp im Auftrag der Wiener Linien und in guter Zusammenarbeit mit mir durchgeführt wurde. Zudem übernehmen meine Mitarbeiter:innen und ich Aufsichts- und Führungsdienste im Museum in Erdberg, sowie auch im Museumsdepot in Traiskirchen. Dann gibt es natürlich noch den Werkstättendienst, der besonders wichtig ist. Im Museum wird bei allen Betriebsfahrzeugen, die für Sonderfahrten eingesetzt werden, eine tägliche Revision vorgenommen, wenn sie ausfahren. Nicht zu vergessen die Restaurierungen im Museumsdepot Traiskirchen.
SB: Die Eröffnung des Museums liegt nun schon mehr als 50 Jahre zurück. Was hat sich seither verändert? Mit welchen Herausforderungen sind Sie konfrontiert?
HP: Hindernisse und Probleme hat es von Anfang an gegeben. Mit Beharrlichkeit ist es mir bislang aber immer gelungen, sie zu lösen. Es ist auch heute nicht immer einfach, das durchzusetzen, was in wissenschaftlicher Hinsicht wichtig wäre. Meiner Meinung nach sollte ein Museum ja auch eine Bildungsinstitution sein. Aber da sind wir in Wien leider von den Wiener Linien als Geländeeigentümer abhängig.
HP: Hindernisse und Probleme hat es von Anfang an gegeben. Mit Beharrlichkeit ist es mir bislang aber immer gelungen, sie zu lösen. Es ist auch heute nicht immer einfach, das durchzusetzen, was in wissenschaftlicher Hinsicht wichtig wäre. Meiner Meinung nach sollte ein Museum ja auch eine Bildungsinstitution sein. Aber da sind wir in Wien leider von den Wiener Linien als Geländeeigentümer abhängig.
SB: Was ist ihre Motivation, was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit, was bringt Ihnen das persönlich?
HP: Alles, was ich bislang in meinem Leben gemacht habe, habe ich immer mit großer Freude getan. Und dazu gehört auch das Museum. Ich versuche, das Museum immer wieder neu zu gestalten, um den Leuten etwas Neues und Interessantes zu bieten. Ich bemühe mich auch nach wie vor um neue Ausstellungsobjekte. Das ist ganz einfach mein kleiner Dienst an der Allgemeinheit und an die Nachwelt.
Credits und Zusatzinfos:
Fotos: Tramwaymuseum