Foto: Anna Jungmayr, 2025

Die Initiativgruppe (IG) Antisemitismuskritik im Museumsbund wird Louise Beckershaus, Livia Erdösi und Anna Jungmayr organisiert. Sie organisieren Veranstaltungen, um Museumsmitarbeiter:innen und Kulturarbeiter:innen für das Thema Antisemitismus im Museumsbereich zu sensibilisieren und den Austausch zu antisemitismuskritischer Museumsarbeit zu fördern.


Workshopreihe: Antisemitismuskritische Bildungsarbeit an Museen und Gedenkstätten


Die IG Antisemitismuskritik organisiert im Auftrag des Ministerium für Bildung im Herbst 2025  eine Workshopreihe zum Thema Antisemitismuskritische Bildungsarbeit an Museen und Gedenkstätten

Die Workshopreihe richtet sich insbesondere an Vermittler:innen an Museen und Gedenkstätten sowie an alle Interessierten aus dem Museums- und Kulturbereich.
Ziel der Workshops ist es, mit Vermittler:innen an Gedenkstätten und Museen die Grundsätze und Qualitätsmerkmale antisemitismuskritischer Bildungsarbeit zu erarbeiten und zu diskutieren und Antisemitismuskritik als berufliche Kompetenz in der Arbeit mit Schüler:innen zu stärken.

Die Workshops bauen nicht aufeinander auf, sondern ergänzen einander und können unabhängig voneinander besucht werden. 

Anmeldungen werden ab sofort unter ig.antisemitismuskritik@gmail.com entgegengenommen!  Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.


11. September 2025, 16.00–20.00 Uhr

Antisemitismuskritik in der historisch-politischen Bildungsarbeit

Mit Jona Schapira und Franziska Göpner, Anne Frank Zentrum, Berlin

Ort: Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien, Rabensteig 3, 1010 Wien – Zutritt nur nach bestätigter Anmeldung und mit Personalausweis
Anmeldung: per Mail an ig.antisemitismuskritik@gmail.com

Im Rahmen des Workshops werden grundlegende Qualitätsmerkmale der antisemitismuskritischen Bildung vermittelt und gemeinsam erarbeitet, wie diese auf das Feld der historisch-politischen und antisemitismuskritischen Bildung (zur Geschichte des Nationalsozialismus und Holocaust) angewendet werden können. Dabei werden u. a. folgende Fragen und Themen in den Blick genommen: Wie kann eine Vermittlungsarbeit aussehen, die Antisemitismus nicht ausschließlich als historisches Phänomen behandelt, sondern dessen Aktualität und Wirkmächtigkeit in den Blick nimmt? Wie kann die Gewaltgeschichte des Nationalsozialismus und Holocaust erzählt werden, ohne antisemitische Bilder und Sprache zu reproduzieren? Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Workshops sollen konkrete Beispiele aus der Praxis gemeinsam erarbeitet werden.

Jona Schapira hat Geschichts- und Erziehungswissenschaften sowie Public History in Berlin studiert. Sie ist seit vielen Jahren in der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit tätig. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart, Geschlechtergeschichte sowie Erinnerungskultur. Sie arbeitet als Referentin im Anne Frank Zentrum mit einem Fokus auf Bildungsprojekte im Strafvollzug.

Franziska Göpner hat Kulturwissenschaften und Germanistik studiert und arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der historisch-politischen und antisemitismuskritischen Bildung an Gedenkstätten und Erinnerungsorten. Sie leitet den Bereich Wanderausstellungen im Anne Frank Zentrum, hat zuletzt das Kompetenznetzwerk Antisemitismus koordiniert und leitet aktuell die Entwicklung einer inklusiven Anne Frank Wanderausstellung.

Dieser Workshop findet im Rahmen einer Beauftragung des Ministeriums für Bildung statt.  Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.
Mit freundlicher Unterstützung des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien.

Mit freundlicher Unterstützung des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien



1. Dezember 2025, 16.00-20.00 Uhr

Antisemitismuskritische Perspektiven in der Shoah-Education und der Bildungsarbeit an Gedenkstätten

Mit Deborah Hartmann, Haus der Wannseekonferenz, Berlin

Ort: Wien, die genaue Adresse wird den angemeldeten Teilnehmer:innen vor der Veranstaltung bekanntgegeben.
Anmeldung: per Mail an ig.antisemitismuskritik@gmail.com

Angesichts eines wieder offener zutage tretenden Antisemitismus, werden NS-Gedenkstätten oft reflexartig als Orte antisemitismuskritischer Bildung ins Spiel gebracht: Ganz selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass diese auch die Kompetenz mitbringen, antisemitischen Einstellungen vorzubeugen oder diesen entgegenzuwirken. Aber stimmt das? Was bedeutet es, eine antisemitismuskritische Haltung an einer NS-Gedenkstätte oder anderen Erinnerungsorten einzunehmen? Mit welchen Erscheinungsformen von Antisemitismus sind Mitarbeitende konfrontiert? Wo fehlt es auch innerhalb der jeweiligen Teams an Auseinandersetzung mit Antisemitismus(kritik)?

Oft findet sich an NS-Gedenkstätten ausreichend historische Expertise, um über Formen des Antisemitismus vor und während der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust aufzuklären. Allerdings werden eigene antisemitische Wissensbestände dabei selten hinreichend reflektiert. Auch jüdische Perspektiven auf die Vergangenheit und Gegenwart des Antisemitismus werden an Orten historisch-politischen Lernens selten selbstverständlich mitgedacht und müssen oft erst erkämpft werden.

Im Workshop werden wir diesen und anderen Fragen nachgehen und uns neben konkreten Ansätzen auch mit dem Beispiel einer antisemitismuskritischen Organisationsentwicklung an der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz auseinandersetzen. Anhand von neu erarbeiteten Bildungsmodulen wird die Verschränkung von sogenannter „Holocaust Education“ und Antisemitismuskritik vorgestellt und diskutiert.

Deborah Hartmann ist österreichisch-israelische Politikwissenschaftlerin und leitet seit Dezember 2020 die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der historischen und historisch-politischen Bildungsarbeit und der Gedenkstättenpädagogik. Deborah Hartmann studierte an der Universität Wien und der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft. Von 2007 bis 2020 war sie als Mitarbeiterin der International School for Holocaust Studies Yad Vashem in Jerusalem tätig und leitete ab 2015 die deutschsprachige Bildungsabteilung. Sie unterrichtete am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien und publizierte zu den Themen Erinnerungskultur sowie Holocaust Education in verschiedenen Fachzeitschriften und Sammelbänden. 


Dieser Workshop findet im Rahmen einer Beauftragung des Ministeriums für Bildung statt.  Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.


Kontakt: ig.antisemitismuskritik@gmail.com



Zum Foto: Ausstellungsansicht  Alles über Anne, Anne Frank Zentrum Berlin, 

Ausstellungsbereich mit dem Titel Archiv – Wie zeigt sich Antisemitismus? in einem modernen, hellen Raum mit großen Fenstern. Die Ausstellungstafel ist aus hellem Holz gefertigt und enthält deutsch-englische Erklärtexte zu verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus. Ein Bildschirm zeigt ein Gebärdensprachvideo. Darunter befinden sich historische Dokumente und Reproduktionen. Rechts ist ein interaktiver Tischereich mit blauen Informationsmaterialien, Schreibunterlagen und Stühlen eingerichtet, wo antisemitische Vorfälle dokumentiert werden können.


Foto: Anna Jungmayr, 2025.
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